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Es gibt im Grunde eigentlich GAR KEINEN Diskussionsspielraum oder gar Einsparpotential bei den Themen Karosserie, Bremse, Fahrwerk und Co., wenn man einen sachgemässen Umbau machen möchte und auch längerfristig seine Freude am Wagen haben will. Stellt euch also gleich darauf ein, dass ihr mindestens 10.000 Euro in diesen Umbau versenken müsst und dabei solche Spielereien wie neuer Lack, extravagante Felgen oder diverse Innenaustattungs-Gimmicks in dieser Summe nicht enthalten sind!! Dazu (neben meiner Umbau-Teileliste) hier auch ein paar ganz konkrete Hinweise. Wenn ihr diesen Umbau selbst durchführen wollt und euch von technischer Seite aus nicht sicher seid, sprecht besser vorab mit dem TÜV-Mensch eures Vertrauens, welche Auflagen er an solch einen Turbo-Umbau stellt. Bei sachlicher Begründung gibt es immer auch eine Lösung, um euer Projekt auch ordnungsgemäss in die Papiere eingetragen zu bekommen. Macht dem TÜV-Prüfer klar, dass ihr keinen Hopp-Hopp-Umbau plant, sondern sehr sorgfältig an die Arbeit geht. Macht ihm von euch aus klar, welche Karosserieverstärkungen, Bremsanlage und Fahrwerkskombinationen ihr plant und dass ihr auch keine billige Heizerkiste wollt, sondern ein Liebhaberfahrzeug aufbaut. Das räumt bereits im Vorfeld viele Vorbehalte ab!
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Macht euch jederzeit bewusst, dass es enorme Kräfte sind, die auf die vergleichsweise kleine Karosserie einwirken werden. Hier darf ganz einfach kein Pfusch gemacht werden, wenn der Wagen den Belastungen wirklich dauerhaft gewachsen sein soll. Davon abgesehen, dass man doch bitte nicht ernsthaft mehrere tausend Euro in seinen Wagen steckt, um ihn kurze Zeit später wieder zur Entrostung auseinandernehmen zu müssen. Niemand erwartet jetzt, dass ihr eine Komplettrestaurierung anfangt!! Aber dicker Rost muss einfach rigoros entfernt werden, zumal eine wirklich rostfreie Corsa-A-Basis inzwischen eh nicht mehr existieren dürfte. Instandsetzungsarbeiten an den Querlenker- und Zugstrebenaufnahmen sind absolute Pflicht, genauso wie rundum rostfreie Dome, gerade auch im Übergangsbereich zur Spritzwand. Die Schweller und Hinterachsaufnahmen müssen ebenfalls rostfrei sein, sonst hat das gesamte Umbauprojekt überhaupt keinen Sinn!! Hier übrigens mein damaliges Basisauto:
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Das F20-5-Gang-Getriebe ist für ein Drehmoment von 200 Nm ausgelegt und erlaubt einen zusätzlichen Toleranzbereich von cirka 25 Prozent nach oben. Das heisst zwar, dass das F20-Getriebe die Kraft des C20LET-Turbomotors (280 Nm) im optimalsten Fall rein rechnerisch wohl noch gerade soeben verarbeiten kann. Aber gerade bei bereits einem Getriebe, welches man sich als Gebrauchtteil kauft, sollte man sich da nicht allzu sicher sein. Und wer gerne das herrliche Drehmoment auch aus unteren Drehzahlen heraus ausschöpfen möchte, wird sich im Halbjahresrhytmus mit der Beschaffung eines neuen 5-Gang-Getriebes beschäftigen müssen. Das Getriebe wird zum reinen Verschleissteil, denn es hält ganz einfach nicht - und schon gar nicht, wenn der Turbomotor noch nachträglich leistungsgesteigert wird. Ausserdem ist das F20-Getriebe in allen Gängen nahezu gleich übersetzt ist, wie das F28-6-Gang-Getriebe. Das heisst im Klartext, dass man mit seinem 5-Gang-Turbocorsa zwar dieselben Beschleunigungen erreicht, der Motor dann aber schon bei cirka 225 km/h mit Motor-Enddrehzahl voll in den Begrenzer knallt. Dagegen bietet das 6-Gang-Getriebe hier durch den weiteren sechsten Gang durchaus noch Luft für weitere 30 km/h (und mehr), während der F20-Getriebe-Fahrer mit hochgejubelter Maschine im Drehzahlbegrenzer all die ganzen TDIs und 320i-Familienkutschen passieren lassen muss. Sehr frustrierend, oder? ;o) Nachträgliche Getriebeumbauten auf einen längeren 5. Gang kosten viel Geld und den Drehmomentbelastungen ist das F20 dann immer noch nicht gewachsen. Also: Auch wenn der Aufwand etwas höher ist, das F28-Getriebe zu verbauen: Bereits wenige Monate nach dem Herumorgeln mit dem kurzen F20-5-Gang habt ihr den Fahrspass bereits zum Teil verloren und nehmt euren Wagen doch wieder auseinander. Also warum dann nicht gleich richtig?
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Bei den Bremsen der Hinterachse scheiden sich allerdings die Geister. Zugegeben: Der Corsa-A ist ein sehr leichtes Fahrzeug, gerade auch auf der Hinterachse. Hier ist die Gefahr des Überbremsens schnell gegeben, wenn an der Hinterachse zuviel Bremskraft anliegt und kein ABS verbaut ist. Der Corsa-A wird mit dem Turbomotor plus F28-Getriebe ohnehin deutlich kopflastiger werden, so dass an der Hinterachse höchstens noch 20 bis 30 Prozent der Gesamtbremskraft übertragen werden kann. Trotzdem sollte auch hier nicht gespart werden, sondern auf eine Scheibenbremse umgebaut werden. Dazu eine kleine technische Erklärung: Im eigentlichen Sinne sind die seriellen Trommelbremsen nicht einmal zu schlecht, denn von der reinen Bremskraft her reichen die Hinterachstrommeln sicherlich auch aus. ABER: Die Bremskräfte an einer Achse können bei einer Trommel sehr schnell differieren - was bei Bremsmanöver mit hoher Geschwindigkeit natürlich fatale Folgen hätte! Auch ist bei hohen Geschwindigkeiten oder Nässe die Dosierbarkeit und auch das Ansprechverhalten deutlich schlechter als bei Scheibenbremsen. Mehrere Bremsvorgänge hintereinander wirken sich bei Trommeln ebenfalls negativ aus, da Trommeln die Wärme schlechter abführen können und sich die Beläge dann von der Trommel entfernen. Ein erhebliches Nachlassen der Bremskraft ist dann die Folge. Es gibt leider auch namhafte Tuner, die beim Einbau des Turbomotors im Corsa-A lediglich die 16V-Kadett-Bremse an der Vorderachse sowie die serielle Trommelbremse hinten beim TÜV durchwinken, aber auf mich wirkt das waghalsig. Wenn man bedenkt, dass man eigentlich schon die 16V-Bremsanlage beim normalen 100-PS-Corsa benötigt, um aus dessen Geschwindigkeiten dauerhaft (!) sicher herunterbremsen zu können, so sollte die 16V-Bremse mit dem doppelt so starkem Turbomotor hoffnungslos überfordert sein. Ausserdem sollte einem bewusst sein, dass man bereits für wenige hundert Euro seinen Motor deutlich in der Leistung steigern kann. Und dann die kleinen Bremsen? Na, gute Nacht ....
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Laut den Erfahrungen auch anderer Turbofahrer haben sich im Corsa A folgende Fahrwerke bewährt: Und zwar die der Firmen H&R aus Lennestadt oder KW aus Fichtenberg, welche gut abgestimmte Fahrwerke anbieten, die sich zudem auch in der Höhe individuell anpassen lassen. Hierbei ist auch anzumerken, dass H&R auch eng mit der Firma Bilstein zusammenarbeitet. So ist beispielsweise das "H&R Gewindefahrwerk" im Grunde baugleich zum "Bilstein B14-Fahrwerk", wenn man nun die "alten" H&R-Gewindefahrwerke bis cirka 1998 aussen vor lässt, die noch ohne zusätzliche Stützfeder und mit De-Carbon Dämpfern ausgeliefert wurden (Vergleich alte Version und neuere Version). Und beim KW-Fahrwerk ist die sogenannte "Version 2" hervorragend geeignet, für das auch Vorderachsfedern mit höherer Traglast erhältlich sind. Sicherlich kann es auch noch weitere Anbieter geben, die brauchbare Fahrwerke anbieten, aber richtig gelobt wurden bislang nur diese genannten Hersteller. Und auch wenn diese Fahrwerke viel Geld kosten, so mach dir aber auch klar, dass du mit deinem kleinen Renner jederzeit mühelos über die 150 km/h-Marke ziehen kannst und du sicher nicht bei einer Kurve mit Querrille gleich auf die Nebenspur oder in die Leitplanke geraten willst. Der Wagen muss einfach sicher liegen, wozu lustiges Herumhoppeln oder extreme Tieferlegungen einfach nicht passen. Mach dir bewusst, dass JEDER ungewollte Abflug mit dieser "1980er Jahre Karosserie" sehr sehr böse enden kann! Um so besser also, wenn es gar nicht erst zum Abflug durch ein zu schlechtes Fahrwerk kommt. Der Einbau des noch teureren H&R PGS-Fahrwerks, welches nahezu baugleich zum Bilstein PSS B16-Fahrwerk ist, wäre sicherlich das Optimum. Allerdings hat mich das Argument der zusätzlichen Verstellbarkeit der Dämpferhärte nicht davon überzeugen können, zum bereits 800 Euro teuren H&R Fahrwerk nochmal 500 Euro Aufpreis hinblättern zu müssen. Zwar ist die zusätzliche Verstellmöglichkeit der Zug- und Druckstufe jedes einzelnen Dämpfers durchaus reizvoll, aber mir den doch recht happigen Aufpreis vorerst nicht wert. Und auch mit dem reinen Austausch von Federn/Dämpfer ist es noch lange nicht getan, denn ohne vernünftige Spur- und Sturzwerte (vom GSi), PU-Buchsen, den GSi-Stabis und Zugstreben (beide 22mm Durchmesser), sowie vorsichtshalber auch gleich komplett neuer Vorderachs-Bauteilen (Traggelenk, Axialgelenk und Spurstangenköpfe) werdet ihr mit eurem kopflastiger gewordenen Kleingeschoss nicht glücklich werden. Dazu findet ihr im Verlauf meiner Umbau-Fotodokumentationen aber noch mehr Wissenswertes.
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Ich weiss ja selbst, wie hübsch so manche 14-Zoll-Felge am Corsa A wirkt oder wie toll eine extreme Tieferlegung rüberkommt. Wenn man aber wirklich mit einem Turbocorsa fahren (!) will, dann MUSS mindestens 16-Zoll her. Und selbst mit denen bekommt ihr bei besten Sommerwetter noch im dritten Gang mühelos die Räder zum Durchdrehen. Und bei Nässe erlebt ihr Traktionsprobleme, von denen ihr nicht mal geträumt habt. Mit Vollgas-Pedalstellung mal eben nen LKW überholen endet bei Regenwetter unweigerlich im Strassengraben und benötigt auch bei besten Bedingungen einige Erfahrung, so derbe geht einem der Wagen bei Vollgas durch. Und dann noch kleine 14-Zöller, die nur hoffnungslos Durchdrehen? Ich dachte, ihr wollt Fahrspass haben? Dazu kommt, wie bereits angesprochen, die Platzproblematik der grossen Bremsanlage. Selbst bei 15-Zoll muss man schon etwas suchen, um eine Felge zu finden, die zur grossen Bremse passt. Hier ausreichenden Platz durch Spurverbreiterungen zu erschaffen verdirbt euch nämlich ebenfalls den Fahrspass. Wer bereits Breitreifen auf seinem Corsa-A fährt, der kann ein Lied davon singen, wie sehr der Kleine jeder Spurrille hinterher läuft. Und dieser schlechte Effekt wird bei geringeren Einpresstiefen deutlich stärker und der kräftigere Motor und somit schnellere Ausritt setzt diesem nochmal deutlich (!) eins obendrauf. Eine durch Spurplatten effektive Einpresstiefe unter 25 sowie Felgen über 8-Zoll-Breite eignen sich kaum noch zum entspannten Schnellfahren, sondern dienen eher dem Show-Charakter. Und auch ein mickriges 30er oder gar 28er Lenkrad ist wenig tauglich, da das Gezerre und die Haltekräfte einfach viel zu gross werden - aber das wissen Corsafahrer ja teilweise eh schon ;o) Für gute Traktion sollte man auch ein grosses Augenmerk auf einen möglichst hohen Abrollumfang der Bereifung legen, denn zu kleine Durchmesser sind hierbei gleichzusetzen mit hoffnungsloser Suche nach Grip. Dazu hier mal eine kleine Tabelle:
195/45 R15 =1.697 mm Abrollumfang
195/40 R16 = 1.715 mm Abrollumfang Eine Bereifung mit noch höherem Querschnitt wie z.B. 215/45 R16 bietet sogar 1.830 mm Abrollumfang, aber dann muss (ebenso wie für 17-Zoll) schon erheblich an der Karosse nachgearbeitet werden, um entsprechende Radfreigängigkeit zu erreichen. Wer diesen Aufwand nicht scheut, erreicht bei 215/35 R17er Bereifung einen Abrollumfang von 1828 mm und bei einer 215/40 R17-Bereifung dann sogar einen Abrollumfang von 1.842 mm, ist aber mit einigem Umbauaufwand verbunden und auch das Fahrverhalten mit derart grossen (schweren) Rädern sollte man in Frage stellen. Ich habe dann die 215/40 R16-Variante gewählt, weil meine 15-Zoll-Felge einfach viel zu eng an der Bremsanlage sass und Hitzeprobleme zu erwarten wären. Mir fiel der Abschied von meinen geliebten 15-Zoll-Felgen recht schwer, zumal die 195/50 R15-Bereifung nur gut die Hälfte kostet, wie die 215/40 R16-Bereifung desselben Herstellers. Und auch der Neukauf eines 16-Zoll-Felgensatzes schlug ein weiteres Loch ins Portemonnaie. Kurzfristige Überlegungen, gleich richtig auf "die Kacke zu hauen" und eine 9Jx16-Zoll ET30 Felgenbreite rundum zu verbauen (die Borbet T sieht in dieser Grösse einfach nur "sexy" aus) wurde wieder verworfen. Neben dem grösseren Aufwand an Karosserie-Umbauarbeiten für die Radfreigängigkeit treten hier leider noch weitere, viel heftigere Probleme auf. Bedingt durch das F28-Getriebe sorgen die Halteschellen der tiefergesetzten Zugstreben bei vollem Lenkeinschlag wie ein Drehbankmeissel und würden die Felge von innen beschädigen. Und das, obwohl bereits 20 mm Spurplatten verbaut sind, um auch halbwegs tüv-gerechten Freigang zwischen Felge und Federbein zu bekommen. Und bei einem Gewindefahrwerk sieht es aufgrund der Vorspannfeder mit dem Freigang noch schlechter aus. Daraus folgt der Einbau noch breiterer Spurplatten, welches die Einpresstiefe an der Vorderachse auf nahezu Null (ET 0) sinken lässt. Wer eine solche ET mal an der Corsa A Vorderachse probefahren durfte, der weiss, was das bedeutet. Auch ist diese Dimension insgesamt dann einfach zu gross, denn die Belastungen (und somit auch der Verschleiss) für die doch recht kleinen Vorderachs-Bauteile des Corsa A steigen enorm an - trotz PU-Buchsen und GSi-Stabis. Bereits wegen der grossen Bremsanlage hat man schon deutliches Mehrgewicht an "ungefederter Masse" montiert. Wenn dann noch die übergrosse Felge hinzukommt, welche wegen der effektiven Einpresstiefe auch noch die Fahrwerksgeometrie negativ beeinflusst, dann wird das Gesamtpaket letztlich sogar noch schlechter fahrbar, als es beim 45 PS Serien-Corsa mit 155er Reifen der Fall ist. Also hat dann doch letztlich die "Vernunft" gesiegt und es blieb bei einer Felge der Dimension 7,5x16-Zoll mit einer ET 35. Letztlich will ich mit meinem Spassgerät ja auch ordentlich herumheizen können.
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