Trotz geringer Aussenabmessungen - die Länge (über alles) beträgt bei der Schräghecklimousine 3622 mm und die Breite 1532 mm - konnte beim Corsa ein vergleichsweise grosszügiger Innenraum geschaffen werden. Ermöglicht wurde dies durch einen ausgesprochen langen Radstand von 2343 mm. Der Corsa, mit Platz für fünf Personen plus Gepäck, stellt ein vollwertiges Automobil dar und nicht nur ein Transportmittel. Die Zuladung beträgt 480 kg. Bequemes Einsteigen erlauben grosse Türen mit einem Öffnungswinkel von 62 Grad. Den Einstieg der Fondpassagiere erleichtert der spezielle Klappmechanismus der Vordersitzlehnen, deren Anschlagpunkte sich nicht am Ende der Vordersitze, sondern weiter vorn befinden. Dadurch wird das Öffnungsmass zwischen Vordersitzrücken und Schlosssäule grösser, als sonst in dieser Fahrzeugklasse üblich.
Ein grosses Ladevolumen bietet der flache, geräumige Kofferraum, dessen Boden - ein wesentlicher Vorteil des Frontantriebs - durch keine Stufe für die Hinterachse unterbrochen wird. Bei der Schräghecklimousine beträgt das Volumen 255 Liter, beim Stufenheck 430 Liter (gemessen nach VDA). Das Schrägheckmodell hat ein zweifaches Rücksitz-Klappsystem, so dass ein variables Kofferraumvolumen erreicht wird. Eine weitere Lademöglichkeit entsteht beim Schrägheckmodell durch die Herausnahme der Kofferraumabdeckung. Die tief heruntergezogene Heckkklappe reicht bis zum Stossfänger und erleichtert das Be- und Entladen.
Das Stossfängersystem basiert auf dem vom Kadett E und Ascona C her bekannten System des Stahlkerns mit Kunststoffüberzug. Stösse bis 4 km/h Aufprallgeschwindigkeit werden ohne bleibende Verformung absorbiert. Die Stossfänger sind im Sinne eines wirksamen Seitenschutzes bis zu den Radausschnitten herumgezogen.
Bestimmte Massnahmen erleichtern Reparaturen an Chassis und Karosserie. So sind z.B. Abschnittsreparaturen ebenso möglich wie stumpfes Schweissen von Rahmenteilen. Bei Instandsetzungsarbeiten werden somit Kosten deutlich reduziert. Ausserdem kommt beim Corsa bei Blechschäden im Heckbereich die kosten- und arbeitszeitsparende Karosserieklebemethode zum Einsatz.
Der Korrosionsschutz basiert auf den neuesten Erkenntnissen. Viele Teile werden aus vorbehandelten Blechen gefertigt, die entweder ein- oder beidseitig verzinkt sind, oder aus Zinerometall bestehen. Für die Türgerippe wird z.B. verzinktes Blech verwendet. Um Steinschlagschäden zu vermeiden, werden die Front unten und die Türschweller mit einer speziellen Schutzgrundierung beschichtet. Die Türbördel werden geklebt und versiegelt, Schweissnähte mit hochwertigen Plastisolen abgedichtet. Die gefährdeten Bereiche in den Radgehäusen und am Unterbau sind mit PVC-Unterbodenschutz gegen Steinschlag geschützt.
Die einzelnen Stufen der Korrosionsschutzbehandlung bis zum fertig lackierten Fahrzeug zeigt nachfolgendes Bild. Der hier gezeigte Prozessablauf schliesst die kataphoretische Elektrotauchgrundierung der Gesamtkarosserie ein.
Sparsame Motoren, konsequente Leichtbauweise und eine gute Aerodynamik sind ausschlaggebend für niedrigen Kraftstoffverbrauch. Nach ersten Formstudien wurden intensive Detailoptimierung in allen Karosseriebereichen vorgenommen. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Kühlluftbereich. Die durch die Frontöffnung einströmende Luft wird von einer einteiligen Luftführung optimal durch den Kühler geleitet. Diese Führung wird als Spritzteil aus EPDM hergestellt und gewährleistet schnelle Montage und eine hohe Witterungsresistenz. Die aerodynamische Ausbildung der Kotflügel ist charismatisch für die Corsa-Schräghecklimousine. Diese Kotflügelwölbungen lenken den Luftstrom über die Radausschnitte und erlauben es, das Radhaus weit abzudecken. Sorgfältige Detaillösungen, die aerodynamische und funktionelle Erfordernisse optimal verknüpfen, haben die Cw-Werte 0,36 für den Corsa und 0,38 für den Corsa TR ermöglicht. In dieser Wagengrösse sind das vorzügliche Ergebnisse!
Der Corsa SR erreicht durch spezielle Front- und Heckspoiler sogar den besten Wert von Cw = 0,35. Mit einer Stirnfläche F = 1,71 m2 ergibt sich für den SR mit Cw x F = 0,598 m2 einer der niedrigsten Werte aller neuentwickelten Fahrzeuge der damaligen Zeit - und kann selbst heute noch beeindrucken!
Aber auch wenn der sogenannte "Cw-Wert" im Windkanal neutral gemessen werden kann, gibt dieser Zahlenwert erst zusammen (!) mit der Stirnfläche des Fahrzeuges einen handhabbaren Wert, um den Einfluss auf den Luftwiderstand eines Fahrzeuges zu bewerten. Und für die Bewertung der Endgeschwindigkeit ist dann auch der Rollwiderstand (und möglicher Gegenwind) mit einzubeziehen. Zudem kam beispielsweise der als "Aerodynamikwunder" bejubelte Opel Calibra zwar auf einen Cw-Wert von 0,26 - allerdings NUR in der Basisversion mit 115 PS und 195er Bereifung! Schon das 150-PS-Modell hatte 205er Reifen und einen Cw-Wert von 0,28!
Anbei auch noch eine kleine unvollständige Liste an anderen Fahrzeugen (ohne Gewähr).
Corsa A = Cw 0,35
Stirnfläche A = 1,71 m2
Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,59 m2
Corsa B = Cw 0,36
Stirnfläche A = 1,88 m2
Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,67 m2
Corsa C = Cw 0,32
Stirnfläche A = 2,01 m2
Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,65 m2
Corsa D = Cw 0,30
Stirnfläche A = 2,133 m2
Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,64 m2
Tigra A = Cw 0,31
Stirnfläche A = 1,78 m2
Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,55 m2
GT (1968) = Cw 0,39 / Stirnfläche A = 1,48 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,58 m2
Kadett D = Cw 0,39 / Stirnfläche A = 1,82 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,71 m2
Kadett E = Cw 0,30 / Stirnfläche A = 2,03 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,61 m2
Astra F = Cw 0,31 / Stirnfläche A = 1,95 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,59 m2
Astra G = Cw 0,30 / Stirnfläche A = 2,05 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,62 m2
Manta B = Cw 0,42 / Stirnfläche A = 1,76 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,74 m2
Calibra C20NE = Cw 0,26 / Stirnfläche A = 1,90 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,49 m2
Calibra C20XE = Cw 0,28 / Stirnfläche A = 1,90 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,53 m2
Omega A = Cw 0,28 / Stirnfläche A = 2,25 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,63 m2
Monza A = Cw 0,41 / Stirnfläche A = 1,95 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,79 m2
Speedster = Cw 0,38 / Stirnfläche A = 1,60 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,61 m2
Zafira = Cw 0,31 / Stirnfläche A = 2,45 m2 / Luftwiderstandsindex Cw x A = 0,76 m2
Aufgrund der kleineren Stirnflächen von Sportwagen haben diese meist auch Vorteile in der Endgeschwindigkeit, auch wenn der reine Cw-Wert nicht so optimal ausgestaltet ist. Dagegen haben es heutige Fahrzeuge beispielsweise wieder schwerer, da sie den sogenannten Fussgängerschutz (Wikipedia-Link) anbieten müssen, der natürlich eine massivere Frontfläche erfordert.
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Bei der Gestaltung des Cockpits und der Instrumententafel wurden die neuesten Erkenntnisse der Ergonomie und der Unfallforschung berücksichtigt. Die Anordnung der Hebel und Schalter geschah konsequent nach primärer und sekundärer Funktion. Die Instrumente selbst sind spiegelungsfrei verglast. Der Instrumententafelkörper wird in voller Breite aus einem Stück gefertigt. Bislang einzig in der Klasse des Corsa: Unter der Instrumententafel befindet sich eine durchgehende Ablage, die viel Platz bietet.
Für ein angenehmes Raumklima sorgt das leistungsfähige Heizungs- und Belüftungssystem mit mehrfach verstellbarer Gebläsedrehzahl und zahlreichen Düsen für hohen Luftdurchsatz. Die Dosierung und Lenkung des Luftstromes sind einfach zu handhaben. Die Heizung funktioniert nach dem Mischluftsystem. Dieses Prinzip gewährleistet schnelles Ansprechen auf Steuerbefehle und eine weitgehend konstante Temperatur auch bei wechselnden Fahrgeschwindigkeiten. Die Anlage erlaubt eine optimale Luftverteilung und - bei maximaler Gebläsestufe - einen viermaligen Luftaustausch pro Minute.
Die Zahnstangenlenkung hat eine übersetzung von 21.4, welches einen niedrigen Lenkaufwand ergibt. Das Lenkgetriebe - an der Stirnwand unten angebracht - ist wartungsfrei, d.h. eine Nachstellung ist während der gesamten Lebensdauer nicht notwendig. Die Sicherheitslenksäule, bestehend aus Maschengittermantelrohr und teleskopierbarer Spindel, ist am Stirnwandquerträger oben über einen Halter befestigt. Das Maschengitterrohr ist so an der Instrumententafel montiert, das es nicht schon durch Stirnwandverformungen deformiert wird. Das Verformungspotential kommt daher voll dem Fahrer zugute. Lenkspindel und Lenkgetriebe sind durch eine drehelastische Kupplung verbunden, die Stösse und Vibrationen vom Lenkrad abhält. Die Lenksäulenverkleidung ist so ausgebildet, dass die Demontage im Wagen möglich ist. Dies erlaubt eine gute Zugänglichkeit und die Austauschbarkeit der Schalter, zusätzlich erleichtert durch die Modultechnik. Mit einem Wendekreis von knapp unter 10 m ist der Corsa der ideale Stadtwagen.
Auch im Corsa finden die bewährten Opel-Vollschaumkissen Verwendung. Die optimale Gestaltung der Rahmen und Polster der Vordersitzlehnen sorgen für gute Kniefreiheit im Fond. Auch in der festen Fahrgastzelle wartet der Corsa mit einer Neuerung auf, die es sonst in der Klasse nicht gibt. Für die Vordersitze wurde eine neuartige Struktur entwickelt, die Sitzrampe genannt wird. Sie verhindert bei einer Kollision ein Abtauchen der angegurteten Passagiere. Das Gurtschloss ist im Sitz befestigt. Diese Gurtschlossbefestigung, die den Beckenwinkel konstant hält plus die Rampe in der Sitzstruktur, sind in ihrer Kombination eine aussergewöhnlich gute Sicherheitsvorkehrung.
Die Gleitflächen der Sitzschlitten sind kunststoffbeschichtet. Eine angenehme Sitzposition für Fahrer nahezu jeglicher Statur garantiert der Vordersitz-Verstellweg von 145 mm. Extrem langbeinige Menschen können diese Distanz in der Vertragswerkstatt noch um 29 mm verlängern lassen.
Für die Optimierung der passiven Sicherheit wurde die von Opel zur Praxisreife entwickelte Crash-Methode mit Modellen im Masstab 1:2 eingesetzt. Sinn dieses Systems ist es, lange vor dem Bau von Prototypen für die Aufprallversuche bereits Erfahrungswerte und Messdaten über die spätere Deformation zu sammeln. Aufgrund der umfangreichen und frühen Vorversuche erfüllte bereits der erste Prototyp sämtliche gesetzlichen Auflagen. Die Begrenzung des Lenkungseindringens auf horizontaler Ebene unterschreitet die gesetzliche Forderung erheblich. Die Reduzierung des vertikalen Eindringens wurde durch eine Tunnelverstärkung und ein ausknüpfbares Motorlager erreicht. Zum Schutz der Insassen beim Seitenaufprall wurde der Seitenverband generell als Zugelement konzipiert. Die dadurch erreichte hohe strukturelle Festigkeit, die besondere Anordnung von Schlössern und Scharnieren sowie die gezielte Nachgiebigkeit der Innenstruktur erhöht die passive Sicherheit bei seitlichen Kollisionen. Ein weiteres Plus stellt die Unterbringung des grossen Kraftstofftanks (42 Liter) in einer gegen Front-, Heck- und Seitenaufprall geschützten Sicherheitszone dar.
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Wie Kadett E und Ascona C hat auch der Corsa eine McPherson-Federbein-Vorderachse mit einem negativen Lenkrollhalbmesser von 8 mm. Die Federbeinführungsteile sind teflonbeschichtet, um ein gutes Ansprechen der Dämpfer zu erreichen. Die Führung der Federbeine geschieht durch einen Querlenker und eine Zugstrebe (Durchmesser 16 mm, SR/GT 18mm, GSi 22 mm) über ein wartungsfreies Führungsgelenk. Bei bestimmten Modellen werden zur optimalen Fahrwerksabstimmung Stabilisatoren an Vorderachse (Durchmesser 19 mm, GSi 22 mm) und Hinterachse (Durchmesser 16,5 mm, GSi 18 mm) serienmässig verwendet.
Kernstück der Hinterradaufhängung ist eine sogenannte Koppellenkerachse mit nach unten offenem V-Profil.
Bei paralleler Einfederung treten nur minimale Veränderungen von Spur, Sturz und Vorspur auf. Das Ergebnis sind eine gute Geradeauslaufstabilität sowie ein geringer Reifenverschleiss. Bei einseitiger Einfederung werden annähernd die Vorteile einer Schräglenkerachse und die Wirkung eines Stabilisators erreicht, was dem Komfort zugute kommt.
Die Hinterachse erlaubt in Verbindung mit dem vom Senator bekannten doppelkonischen Miniblockfeder eine maximale Raumausnutzung für Kofferraum, Tank und Reserveradunterbringung. Federn und Stossdämpfer können ohne Demontage der Achse ausgebaut werden.
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