Startseite Die Idee Der Corsa A Der Turbo-Motor Grundlegendes Teileliste Die Karosserie Motorumbau Der Antrieb Die Bremse Das Fahrwerk Die Räder Abgassystem Das Finish Fahreindrücke Downloads Forum Galerie Impressum Datenschutzerklärung
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
Zudem ist bei mir auch noch zusätzlich ein ABS-System vom Corsa B GSi verbaut. Klaro kann man nun fragen, wie oft man dieses denn überhaupt nutzt, denn normalerweise bemerkt man so ein ABS ja nur im Schnee?! Dazu aber nur der Hinweis, dass schon der allererste (!) Einsatz schon reichen kann. Und da muss es nicht einmal an meiner unvernünftigen Fahrweise liegen, sondern zum Beispiel auch an plötzlichen auftauchenden Hindernissen in einer Kurve, unvorhergesehenen Fahrmanövern der anderen Leute, benötigte Vollbremsung auf eventuell dann unterschiedlich griffigen Fahrbahnbelägen. Schon der erste verhinderte Unfall macht das ABS voll bezahlt.
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
Es ist allerdings klar, dass die grosse Bremsanlage vom Calibra Turbo mit ihren 284x24er Bremsscheiben (als Calibra-Facelift später auch in 288x25er Abmessung) auch ein paar Nachteile hat. So ist der Calibra in Serie nur mit einem Lochkreis von 5x110 Millimetern erhältlich gewesen, der Corsa in Serie jedoch mit 4x100 Millimeter ausgestattet. Hier ist man dann - leider - auf die Zubehörbranche angewiesen, die diese Bremsscheiben mit 4er-Lochkreis anbieten. Leider übrigens deshalb, weil sich diese Anbieter ihre Bremsscheiben natürlich meist fürstlich bezahlen lassen, so dass man für einen Satz 4-Loch-Bremsscheiben auch zwei Satz 5-Loch-Serienscheiben derselben Grösse erhalten könnte. Aber Sicherheit geht eben vor und auf Experimente mit einer umgebohrten 5-Loch-Bremsscheibe, die zusätzlich nochmal einen 4-Loch-Lochkreis gebohrt bekommt, habe ich auch keine Lust. Wenn man sich so eine 5-Loch Serienbremsscheibe mal anschaut, so bekommt man dort den zusätzlichen 4x100 Millimeter-Lochkreis auch gar nicht mehr vernünftig unter, sondern hat (auch aufgrund der noch zusätzlich vorhandenen Zentrierbohrung für die kleine Senkschraube) letztlich nur zwei Bohrungen, die nicht in eine der anderen Bohrungen hineinragt. Das ist in meinen Augen schlichtwegs Murks.
Aufgefallen sind mir auch Angebote - bevorzugt bei eBay - wo dann 284x22mm Bremscheiben als "4-Loch Turboscheiben" bezeichnet werden. Dabei handelt es sich allerdings um Serien-Bremsscheiben von Fiat oder Lancia, die im Gegensatz zur korrekten 284x24er Bremsscheibe nochmal 2mm dünner ist. Da würde ich es lieber mal mit den 280x24mm Bremsscheiben vom Opel Meriva probieren, die allerdings eine andere Topfhöhe haben. Achtet also ein bisschen genauer darauf, was ihr letztlich WIRKLICH angeboten bekommt. Erhältlich sind passende und nicht (!) umgebohrte 284er und 288er Bremsscheiben in 4-Loch z.B. hier (einfach mal Anrufen):
RTP - Renes Tuning Parts Ein weiterer Nachteil der grossen 284/288er Bremsscheiben ist, dass fast alle Felgen unterhalb von 16-Zoll ausscheiden. Wer also noch mit einer 15-Zoll-Felge liebäugelt, sollte vorher unbedingt die Freigängigkeit überprüfen, denn die meisten 15-Zöller passen nicht. Und selbst 16-Zöller liegen unter Umständen schon relativ knapp an den Bremssätteln. Bei meinen (alten) 7,5Jx16 ET35 "Borbet T" war das aber kein Problem.
Die Montage der Bremssättel selbst ist aufgrund des "Opel-Baukastensystems" keine grosse Schwierigkeit. Der Achsschenkel vom Corsa kann hierbei einfach weiterverwendet werden und der grosse Sattel vom Calibra Turbo wird einfach mit den Serienschrauben daran befestigt. Es ist dann nur noch ein passender Zentrierring nötig. Und achtet darauf, dass ihr die neueren Sättel von ATE verbaut. Diese sind (im Gegensatz zu den älteren Delco Remy-Sätteln) nämlich mit einer Gummi/Plastik-Gleitschiene ausgestattet, statt purem Stahl auf Stahl. Letztere Stahl-auf-Stahl-Gleitung hat leider die unschöne Angewohnheit, sich öfters mal zu verklemmen - was dann lustig glühende Bremsscheiben zur Folge hat, obwohl man gar nicht bremst. UPDATE: Weil ich mit meiner Fahrweise doch die eine oder andere Bremsscheibe bereits krumm bekommen habe, wurden nun die Bremskühlkanäle vom Astra G OPC1 verbaut. Auch wenn ich nicht sicher sagen kann, ob mein Bremsscheibenverschleiss an der mangelhaften Kühlung lag, oder aber an der geringen Wandstärke der abgedrehten Radnaben (siehe Update hier), kann eine zusätzliche Kühlung sicherlich kein Nachteil sein. Die Opel-Teilenummern (kosten zusammen ca. 30 Euro) sind übrigens:
Nr. 543502 für den Luftkanal links Inzwischen habe ich auch auf die 288x25mm Bremse vom Calibra Turbo "Facelift" aufgerüstet und verwende keinerlei Spezial-Bremsbeläge mehr. Die anfangs noch verbauten "EBC Green Stuff" verursachten bei mir lustiges Bremsenquietschen ähnlich osteuropäischer Lastwagen ;o) Und die zwischenzeitlich ausprobierte "Girling" Bremse mit 296x28mm Abmessung (Omega) ist spürbar zu schwer für die kleine Corsa-Achse. Beim harten Einbremsen z.B. in einen Kreisverkehr bemerkt man doch, wie die Vorderachse unter diesem Mehrgewicht leidet.
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
Für die Hinterachse gibt es nun mehrere Optionen, diese auf eine Scheibenbremse umzurüsten. Beliebt ist hierbei der Umbau auf die Scheibenbremse vom Kadett/Astra GSi 16V, die sich in Grossserie bewährt hat und sich auch relativ kostengünstig auftreiben lässt. Problem aber ist, dass die Bremssattelhalter eine andere (trapezförmige) Befestigung zum Anschrauben benötigen, diese an der Corsa-Hinterachse jedoch annähernd quadratisch (sowie deutlich kleiner) ist. Der Bohrungsabstand passt also nicht. Auch hierbei gibt es nun unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten: Man besorgt sich Platten mit dem richtigen Bohrungsbild und schweisst diese auf die schon vorhandenen Platten der Corsa-Achse drauf, was dann auch eine Spurverbreiterung mit sich bringt. Oder man trennt die Platten von der Corsa-Achse ab und schweisst stattdessen die Platten zur Aufnahme der Kadett/Astra-Scheibenbremse an, wobei dann aber beim schiefen Anschweissen der Platten auch eine Hinterachse mit falschen Spur- und/oder Sturzwerten herauskommen kann. Davon auch mal ganz abgesehen, dass ich das Schweissgerät generell nur ungern an Achsteilen einsetzen würde. Ich persönlich finde beide Lösungen nicht wirklich toll, auch wenn es natürlich auch umgearbeitete Hinterachsen mit sauberer Schweissarbeit und den Spur- und Sturzwerte einer fabrikneuen Hinterachse gibt. Ich habe mich trotzdem für die deutlich (!) teurere Lösung entschieden und die Hinterachs-Scheibenbremse vom Corsa C GSi (240x10mm) gekauft. Diese kann nämlich ohne jede Nacharbeit direkt 1:1 an die Hinterachse angeschraubt werden, verursacht allerdings bauartbedingt eine Spurverbreiterung von 15-20 mm je Seite! Zudem haben diese Teile vom Corsa C GSi ihren Preis, denn unter 900 Euro (Kaufpreis vom Jahr 2007) ist da inklusive Scheiben und Beläge leider nichts zu machen. Und gebrauchte Teile sind rar. Hier mal meine Teileauflistung:
Corsa C-GSi Radzapfen (kosten cirka 90 Euro das Stück)
Reparatursatz Hinterradnabe mit Radlager (kosten cirka 175 Euro je Seite)
insg. 8x Schraube Träger/Schenkel (cirka 1 Euro das Stück)
Bremssättel (kosten cirka 100 Euro neu das Stück im ET-Handel)
Bremsankerplatte hinten (kosten cirka 50 Euro je Seite im ET-Handel)
insg. 4x Schrauben zwischen Gehäuse und Bremssattel (cirka 1 Euro das Stück)
Abdeckblech Bremsscheibe (cirka 9 Euro pro Seite)
Bremsscheiben 240x10mm (cirka 50 Euro der Satz im ET-Handel)
2x Schraube zur Bremsscheiben-Fixierung
Bremsbeläge (cirka 25 Euro der Satz im ET-Handel)
Die Bremsbeläge sind noch durch so kleine Blechfedern positioniert.
C-GSi Handbremsseil Fahrerseite: Teilenummer 13138930
2x Kabelsatz ABS (cirka 40 Euro je Seite) Das einzige Gefummel ist hierbei dann nur noch das Handbremsseil. Und auch wenn meine Hinterachse rein optisch nicht die Schönste ist (und im kommenden Winter erst gestrahlt und neu lackiert wird), hier mal ein paar Fotos, wie das Ganze dann fertig montiert aussieht ;o)
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
Als Teilespender für meinen ABS-Umbau musste ein Corsa B GSi des Baujahres 1996 herhalten, welches meinen Informationen zufolge die sogenannte "5.3er" ABS-Version von Bosch verbaut hat. Dieses überprüft hauptsächlich nur über die Sensoren, ob eines der Räder zum Stillstand neigt und löst dann gezielt die einzelne Bremse des jeweiligen Rades. Weitere Möglichkeiten wie das Antischleudersystem "ESP" sowie eine Traktionskontrolle dürften für solch einen Umbau in einen Corsa A eher ungeeignet sein. Die im Steuergerät hinterlegten ESP-Daten, meist ja auf den Corsa C oder D optimiert, passen bezüglich Radstand und Spurweite garantiert nicht zur Achsgeometrie des kleineren Corsa A (und somit auch zum Fahrverhalten und die Kurvendynamik). Zudem wären noch einige weitere Sensoren für z.B. Lenkwinkel, Querbeschleunigung usw. zu verbauen. Sollten diese Infos nicht korrekt sein, so bitte ich um kurze Rückinfo per eMail. Aber wie auch immer: Vom Spenderfahrzeug wurden jedenfalls folgende Bauteile übernommen:
- beide vorderen Achsschenkel Wichtig ist übrigens, dass man auf den Antriebswellengelenken den sogenannten ABS-Zahnkranz montiert hat. Diesen gibt es auch als Einzelteil nachzukaufen, meine Antriebswellengelenke waren allerdings sowieso schon "ab Werk" für ABS vorgesehen. Achtet dabei aber unbedingt darauf, dass ihr einen Zahnkranz mit 29 Zähnen verbaut habt. Es gibt nämlich auch einen Zahnkranz mit anderer Zähnezahl, der meines Wissens nach aber nur selten zum Einsatz kam. Und die hintere Scheibenbremse vom Corsa C arbeitet ebenfalls mit 29 Zähnen. Zum Umbau: Der Abstand des ABS-Sensors, der am Schwenklager (so wie der vordere Achsschenkel eigentlich heisst) befestigt ist, sollte bei maximal 1 Millimeter zur ABS-Verzahnung liegen. Zudem ist der ABS-Hydroblock an seinem standardisierten Platz zu montieren, ähnlich wie es im Corsa B auch vorhanden ist. Zusätzlich wurden bei mir auch gleich sämtliche Bremsleitungen neu gemacht (als Meterware gekauft und individuell angepasst) sowie mit entsprechendem Werkzeug bearbeitet. Ein einfaches Bördelgerät reicht für den einmaligen Einsatz völlig aus und auch die Bremsleitungen sägt man nicht einfach so ab, sondern benutzt dafür einen Rohrschneider, den man auch für 10 Euro im Baumarkt kaufen kann. Auch darf man keine Alu- oder Kupferleitungen verwenden, da man Schraubverbinder aus Stahl verwenden muss, die ansonsten zur Kontaktkorrosion führen würden.
Da an meiner Hinterachse die Scheibenbremse vom Corsa C montiert ist, braucht man dann noch einen Schaltplan und ein Lötgerät, um die Komponenten an den Corsa B Kabelbaum zu bekommen. Die gesamte ABS-Sensorik ist bereits passend vorgefertigt in der Scheibenbremse hinten integriert. Verbaut allerdings trotz des ABS noch zusätzliche Bremsdruckminderer an der Hinterachse! Sollte das ABS nämlich doch einmal ausfallen, so produziert ihr nicht gleich einen Dreher auf der Strasse, weil eure Hinterachse eine knallharte Blockierbremsung hinlegt. Ohne Bremsdruckminderer an der Hinterachse (die 3/20er vom Kadett E GSi 16V haben sich hierbei bewährt) wäre das nämlich der Fall!
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
[ Top | Bremsanlage allgemein | Bremse Vorderachse | Bremse Hinterachse | ABS-System | BKV/HBZ ]
BITTE BEACHTEN: Sämtliche Angaben hier auf www.corsafan.de sind OHNE Gewähr. |